Kaufmann Frust
Armee mit tausend Köpfen
Produktion, Regie & Schnitt
Duc–Thi Bui
Kamera Claudio Brauchle
Computergenerierte Bilder
Anh-Viet Nguyen, Cyclo VFX
Farbkorrektur Dominik Apanowicz
Titeldesign & Schnittkorrektur
Marc Engenhart
BUGGLES AWARD
Landesmusikvideopreis Baden-Württemberg 2021
»Lobende Erwähnung«
ITFS
Internationales Trickfilm Festival Stuttgart 2020
»Official Selection«
Ein Musikvideo ohne Musik ist in seiner eigenen Natur beschnitten. Quasi identitätslos, weil nicht mehr für andere wahrnehmbar. So fühlen sich auch die meisten Kulturschaffenden in Zeiten der anhaltenden Pandemie. Im Krisenmodus umdenken bedeutet manchmal auch, Lücken zu füllen. Und ein Musikvideo ohne Musik ist vor allem eine Chance für Musiker*innen, eine neue Herangehensweise zu ihrer Musik zu entdecken. Kreative Einschränkungen, die auch ein Lockdown mit sich bringt, entpuppen sich plötzlich als neue Inspirationen.
Unter normalen Umständen wird ein Musikvideo zu einem vorhandenen Musikstück erstellt. Nun existiert die umgekehrte Aufgabenstellung. Ein Stummfilm soll vertont werden. Das Bild fungiert als Vorlage zur Musik. Eine neue Form der Kooperation zwischen einzelnen Künstler*innen entfaltet sich. Das Format "Musikvideo" wird gemeinsam hinterfragt, aus neuen Perspektiven erforscht und somit neu formuliert.
Denn dasselbe Musikvideo mit immer anderer Musik zu erleben, multipliziert nicht nur die Wahrnehmung, sondern bietet auch eine intensive Erfahrung von der visuellen Kraft von Musik. Die leere Leinwand vor unserem inneren Auge als Projektionsfläche unserer Imagination beim Musikhören entspricht nun einem gefüllten "Leerraum", der durch eine ständige Wiederholung desselben Musikvideos erzeugt wird.
Alle Künstler*innen haben den Originalsong in seinen Einzelspuren mit Lyrics und Noten erhalten. Ob sie auf das Material zurückgreifen, um einen Remix oder einen Rework zu erschaffen, war ihnen freigestellt. Einige haben sich komplett vom Original gelöst. Andere haben nur die Lyrics in ihre Musik einfließen lassen. Die einzige Bedingung war, dass die Bildebene nicht verändert werden durfte.
Kontakt:
unbewohnt@kaufmannfrust.de
A music video without music is cut in its own nature. Quasi identity-less, because it can no longer be perceived by others. This is also how most creative artists feel in times of the ongoing pandemic. In crisis mode, rethinking sometimes also means filling gaps. And a music video without music is above all a chance for musicians to discover a new approach to their music. Creative restrictions, which also come with a lockdown, suddenly turn out to be new inspirations.
Under normal circumstances, a music video is created to an existing piece of music. Now the opposite task exists. A silent film is to be set to music. The image functions as a template for the music. A new form of cooperation between individual artists unfolds. The format "music video" is jointly questioned, explored from new perspectives, and thus reformulated.
Because experiencing the same music video with always different music not only multiplies perception but also offers an intense experience of the visual power of music. The blank screen in front of our inner eye as a projection surface of our imagination while listening to music now corresponds to a filled "empty space" created by a constant repetition of the same music video.
All artists received the original song in its individual tracks with lyrics and notes. Whether they used the material to create a remix or a rework was up to them. Some have completely broken away from the original. Others only incorporated the lyrics into their music. The only condition was that the image layer could not be changed.
Duc-Thi Bui studierte zunächst Architektur & Stadtplanung (Diplom) an der Universität Stuttgart und später Film & Drehbuch (Bachelor) an der internationalen filmschule köln. Er schreibt Drehbücher und macht Filme statt Musik, weil er nicht einmal beim Tanzen den Takt halten kann. – Tanzen tut er trotzdem. Und bei Musikvideos können seine Füße erst recht nicht still halten. Seine Arbeit für die legendäre Gruppe »Der Plan« war für den MuVi-Preis bei den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen nominiert.
Duc-Thi Bui first studied architecture & urban planning (diploma) at the University of Stuttgart and later film & screenwriting (bachelor) at the international film school cologne. He writes screenplays and makes films instead of music because he can't even keep the rhythm while dancing. - He dances anyway. And when it comes to music videos, his feet certainly can't keep still. His work for the legendary group »Der Plan« was nominated for the MuVi-Award at the International Short Film Festival Oberhausen.
Florian Stepper ist Sänger und Gitarrist der Gruppe »Kaufmann Frust«, tourt mit verschiedenen Instrumenten und der Band »Lea Porcelain« durch ganz Europa und arbeitet als Musikproduzent im Funkhaus Berlin. Er ist ständig auf der (musikalischen) Suche nach dem Schönen im Abgründigen und liebt das Zusammenspiel von Pop und Lärm. Momentan arbeitet er außerdem an seinen ersten Solo-Veröffentlichungen unter dem Namen »Ghosts and Errors«.
Instagram: alvooooooooo
Florian Stepper is the singer and guitarist of »Kaufmann Frust«, roams through whole Europe with several instruments and the Band »Lea Porcelain« and works as a music producer at Funkhaus Berlin. He is constantly on the (musical) search for the beautiful in the abysmal and loves the interplay of pop and noise. Currently he is also working on his first solo releases under the name »Ghosts and Errors«.